Freitag, 13. März 2009

Retrospektive: Sistierung


Und dann bin ich eingeschlafen. Einfach so, an deinem Knie, beim hochplatonischen DVD schauen. Müde vom Wein, müde vom Leben. Müde vor allem von dem Versuch, dich nicht immer wieder irgendwie doch zu lieben, ohne zu wissen warum.

Es gab keine „die eine mehr“, an diesem Abend. Und das schon seit mehr als einer Woche – ungewöhnlich, fast. Und „den einen“ hatte es länger nicht gegeben – schon gar nicht mehr seit dir. Weil mein Herz schlägt an dem, was ist, und nicht sein will; darf.

Es hatte sich wieder die verdammte Vertrautheit eingeschlichen, ungebeten Platz genommen zwischen uns, wo sie sich so wohl fühlte wie ich mich an dir und du dich an mir – und doch nie genug. Du hast mich schlafen lassen, bis der Morgen graute. Dann bin ich aufgewacht und wollte mich davon schleichen. Du bist wach geworden, ich habe deinen Blick auf meinem Rücken gespürt, als meine Füße lautlos in die Schuhe schlüpften. „Das ist mir ja jetzt schon ein bisschen peinlich.“ „Peinlich, ach was, ist doch nichts passiert!“

Ach, du Narr... Wirst wohl nie begreifen, dass so viel mehr zwischen uns passiert in solchen Nächten, als den anderen, in denen wir aneinander schwitzen und miteinander raufen – aber dabei doch so viel weniger teilen.

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