Ein Jahr lang wird Sheena Matheiken aus Brooklyn, New York, dasselbe Kleid tragen – zumindest fast. Eigentlich sind es sieben identische schwarze Kleider, die seit Mai in ihrem Kleiderschrank baumeln – entworfen von Eliza Starbuck, Designerin und zugleich Freundin Matheikens. Die beiden haben eine Weile am perfekten Stück Stoff gebastelt: Immerhin sollte das Kleid doch in sich schon ein wenig variabel sein (so kann man das kluge Stück links- und rechtsherum tragen – oder offen, als Tunika), außerdem muss es im Sommer wie im Winter tragbar sein: also keinen allzuschweren Stoff haben und zugleich Platz lassen für einen vielfältigen Lagenlook. Nun ist täglich Matheikens Kreativität gefragt, wenn es darum geht, mit ein und demselben Kleid 365 Looks zu kreieren.

Mit dem „Uniform-Project: 1 Dress 365 Days“ erinnert die Wahl-New-Yorkerin zum einen an ihre Schulzeit in Indien – damals waren Uniformen Pflicht, aber die Heranwachsenden fanden, wie Matheiken sagt, immer „a way to bend the rules and flaunt a little personality. (...) I now want to put the same rules to test again.“ Neben der modischen Herausforderung geht es der zierlichen jungen Frau ums Fundraising: Auf ihrer
Homepage kann man nicht nur Accessoires spenden, mit denen Matheiken stylisch durch die 365 Tage kommt, sondern auch Geld – und das kommt der
Akanksha Foundation zugute, die sich in Indien für den Schulbesuch von Slumkindern einsetzt.

Auf die Frage, wieso sie die Verbindung zwischen Mode und Fundraising wählt, sagt Matheiken: „Fashion is such a visual and subjective medium, it offered an intrinsic draw. I consider style very much a part of self-expression and I wanted to take the daily act of dressing up – a routine everyone relates to – and make it part of something bigger, something more consequential. The repetitive model of a 365 day project makes it addictive and brings viewers back on a regular basis, which made it a great platform for fund-raising.“ Der Plan scheint aufzugehen, immerhin knapp 12.000 Dollar sind bereit zusammengekommen, eigenen Angaben zufolge kann die Seite bislang schon über eine halbe Millionen Klicks verzeichnen, davon etwa 60 Prozent Neu-Besucher. Im Mai ist das Projekt an den Start gegangen, über ihr tägliches Outfit, den Stand der Spendenuhr und alles, was es rund um „The Uniform-Project“ noch zu wissen gibt informiert Matheiken natürlich mit Fotos auf ihrer Seite, auch
gezwitschert wird fleißig.
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